canAPOn History - China

Mittels Radiokohlenstoffdatierung (Radiocarbonmethode) konnte anhand von archäologischen Funden nachgewiesen werden, dass Cannabis bereits vor tausenden Jahren für medizinische Zwecke genutzt wurde. Der Ursprung der Anwendung von Cannabis liegt hierbei im alten China.

So fanden sich in Ausgrabungen der Yanghai-Gräber (verschiedene Gräberfelder aus der Bronzezeit bis zur Tang-Dynastie) in Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Westen Chinas, Reste von Keimlingen, Blättern und Früchten von Cannabis sativa (Stammpflanze von Cannabis).

Mit der Radiokohlenstoffdatierung konnte deren Alter auf ca. 2500 Jahre bestimmt werden. Als sicher kann weiter angesehen werden, dass die weiblichen Blüten der Pflanze schon ca. 2700 vor Christus als Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt wurden.

So weiß man, dass der chinesische Kaiser Shen-Nung (auch Shennong genannt, was übersetzt göttlicher Bauer bedeutet) 2737 vor Christus Cannabis als Arzneimittel bei Beriberi, Verstopfung, Frauenleiden, Gicht, Malaria und Rheuma empfahl. Außerdem mache Cannabis den Körper leicht.

In seiner Enzyklopädie „Pinyin Shen-Nung ben Cao Jing“ (des Göttlichen Landmanns Buch von Wurzeln und Kräutern) beschreibt er Hunderte von Heilmitteln pflanzlichen, tierischen und mineralischen Ursprungs. Hierbei wird Cannabis mit dem chinesischen Wort ma bezeichnet. Shen-Nung untersuchte zahlreiche Pflanzen auf deren medizinische Anwendungsmöglichkeiten.

Shen-Nung wird auch als Vater der Landwirtschaft bezeichnet – er erfand den Pflug und lehrte die Menschen, Ackerbau zu betreiben.

Die Anwendung von Cannabis als Nutzpflanze reicht noch viel weiter in die Vergangenheit zurück. So entdeckten Forscher in den Ruinen des Dorfes Xían Banpo (in der chinesischen Provinz Shaanxi) u.a. Reste von Textilien aus Hanf. Mithilfe der radiometrischen Datierung wurde festgestellt, dass diese kulturellen Überreste sogar bis zu 6000 Jahre alt sind und zur YangshuoKultur gehören.

Über 4000 Jahre später beschreibt Li Shih-Chen (auch Li Shizhen, 1518–1593, chinesischer Arzt, Pharmazeut und Botaniker), der als Chinas größter Kräuterspezialist gilt, mehr als 120 verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Hanf, auch in Verbindung mit anderen Heilpflanzen. Li Shih-Chen hebt insbesondere auch die antiemetische, antibiotische und anthelmintische (wurmabtötende) Wirkung von Cannabis hervor. Weiter empfiehlt er Cannabis bei nervösen Verstimmungen, Komplikationen bei der Geburt, Menstruationsbeschwerden, Krämpfen, Hautausschlägen, Geschwüren und Wunden. Der Kräuterkundige, der unzählige tierische, pflanzliche und mineralische Medikamente klassifizierte, gilt als Vater der Traditionellen Chinesischen Medizin.

 

 

Bildquelle: © Bild von DarkWorkX auf Pixabay 

Quellenangaben:

Grotenhermen, Häusermann, Deutscher Apotheker Verlag. 2017. Cannabis – Verordnungshilfe für Ärzte. 1.1 Cannabis in der Medizin bis ins 20. Jahrhundert; S. 1-2/ 1.2 Die Wiederentdeckung einer Heilpflanze; S. 2-3

Häusermann, Grotenhermen, Milz, Deutscher Apotheker Verlag. 2017. Cannabis – Arbeitshilfe für die Apotheke. 1 Cannabis als Medizin. Klaus Häusermann. 1.1 Geschichte; S. 1-2. / 2 Heute; S. 2-4

https://www.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de/2018/01/10/diegeschichte-der-medizinischen-verwendung-von-cannabisprodukten/ 

https://hanfseite.de/wissen/geschichte

https://www.ptaheute.de/news/artikel/cannabis-in-der-volksmedizin/ 

https://www.merckgroup.com/de/company/who-weare/history/milestones.html

https://www.hapa-pharm.de/medizinisches-cannabis/geschichte 

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